Buch: „Der Ernährungsnavigator“

Fruktose, Laktose und Sorbit – der Ernährungsnavigator geht es anders an:

Das Buch „Der Ernährungsnavigator“ von Jan Stratbücker ist erschienen im Laxiba-Verlag.

Der ErnährungsnavigatorHerr Stratbücker geht es in seinem Buch anders an: nicht, die Berechnung von Fruktose, Laktose und Sorbit der einzelnen Zutaten steht im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, nach verträglichen Mengen/Portionen von Lebensmitteln zu suchen. Das Buch ist so aufgebaut, dass man anhand der darin enthaltenen Listen sehen kann, wieviel man von bestimmten Lebensmitteln vertragen kann – auch die unterschiedlichen Toleranzgrenzen sind darin berücksichtigt – der eigentliche Gehalt von Fruktose, Sorbit und Laktose wird hier nicht ausgewiesen.

Allerdings: nur, wer sich mit dem Buch eingehend befasst und dieses gut studiert, hat die Möglichkeit, es richtig zu nutzen und für sich anzuwenden.

Die Daten sind pennibel aufbereitet und in vielen Listen dargestellt. Der Autor versucht mit Witz und Humor die Ursachen, Symptome und Folgen von Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption, Sorbitunverträglichkeit zu erklären und anhand von vorsichtig selbst durchführbaren Selbsttests herauszufinden, welche Unverträglichkeit die Ursache für die persönlichen Beschwerden ist.

In der Mitte des Buches befindet sich eine kleine Sammlung (19 Stück) an Rezepten, von denen die meisten, bei eben diesen angeführten Unverträglichkeiten, verträglich sind.

Ebenfalls enthalten: ein kleines Spick-Heftchen zum Heraustrennen mit den wichtigsten Infos zu Lebensmitteln und Verträglichkeitsmengen, um sich im Alltag besser zurecht zu finden.

Die Hälfte des Buches besteht aus aufgelisteten Lebensmitteln und Fertiggerichten, die nach individueller Verträglichkeit und den dazu passenden Verträglichkeitsportionsgrößen für Sorbit, Laktose und Fruktose aufbereitet sind.

Am Tag der Wiener Buchmessen, am 12.11.2015, hatte ich, Renée Hanslik, die Möglichkeit, Herrn Jan Stratbücker auf einen Kaffee im Cafe „Central“ zu treffen und ihn über seine Bücherserie der Unverträglichkeitsnavigatoren zu befragen:

Hier das Interview, welches ich mit Herrn Stratbücker in Wien führen durfte:

Wie kam es zu diesem Buch, „Der Ernährungsnavigator“, Herr Stratbücker?

Während der Oberstufe hatte ich nach einer Vireninfektion zunehmend mit einem Problembauch zu kämpfen. Mein Hausarzt hatte von einer Laktoseintoleranz gehört, bei der es um Milchzucker geht. Doch auch eine entsprechende Vermeidung von Milchprodukten brachte keine Linderung. Auch ein Allergologe fand keine schlüssige Erklärung. Schließlich landete ich bei einem Facharzt, einem sogenannten Gastroenterologen. Hier kam heraus, dass ich zwar Laktose prima vertrage, dafür allerdings unter einer Sorbitintoleranz leide. Wieder ein neuer Fachbegriff und was für mich schlimmer war, wieder keine zufriendenstellende Linderung meiner Symptome.

Zwar wurden die besser, doch besonders bei meinem Lieblingshobby, dem Laufen, litt ich wiederholt an Krämpfen im Bauch. Da musste also etwas getan werden. Nachdem ich mich im Studium mit dem wissenschaftlichen Arbeiten, der Datenanalyse und der Innovationsentwicklung beschäftigte, hatte ich das nötige Handwerkszeug, um endlich das Thema anzupacken. So fand ich die einzige Universität, die bei Lebensmitteln alle neun statt nur drei Zuckeralkohole beachtete und damit die noch unbekannten sorbithaltigen Gemüsesorten. Im Zuge meiner Recherchen gewann ich ein Verständnis für das Bedürfnis der Betroffenen und die Wechselwirkungen der Stoffe und konnte so auch Bücher zu den anderen Intoleranzen und dem Reizdarm schreiben. Aus einer geplanten kleinen Tabelle wurden so die Ernährungsnavigatorbücher, die nicht nur zeigen ab welcher Menge in Küchenmaßen ein Lebensmittel problematisch wird, sondern auch die Zusammenhänge einfach erklären, den Betroffenen Mut zur Bewältigung der Erkrankung im Alltag machen und selbst das Thema Stressmanagement aufgreifen, um auch diesem, oft vernachlässigten, Faktor gerecht zu werden.

Worin unterscheiden sich die einzelnen Bücher (Der Sorbitnaivgator, Der Fruktosenavigator, Der Laktosenavigator und Der Ernährungsnavigator)? Was empfehlen Sie?

Meine Empfehlung hängt von Ihrem Stand ab. Wenn bei Ihnen eine Intoleranz diagnostiziert wurde, empfehle ich den jeweiligen Einzelband. Haben Sie einen Reizdarm, mehrere Intoleranzen oder möchten Sie herausfinden was bei Ihnen die typischen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, einen Blähbauch, Durchfall und Verstopfung verursacht, ist der Gesamtband, Der Ernährungsnavigator, für Sie das richtige Buch. Einige Kunden kaufen sich auch nach ihrer Diagnose mit dem Ernährungsnavigator noch den Einzelband, weil hier die Ernährungstabellen leichter lesbar sind, zumal nur für einen Inhaltsstoff, statt für fünf, die Portionsgrößen benannt werden.

Woher kommen die Daten der einzelnen Lebensmittel in diesem Buch? Welche sind die wissenschaftlichen Quellen, die Ihrer Recherche zugrunde liegen?

In die Bücher sind rund 150 wissenschaftliche Studien eingeflossen. Die Ausgangsdaten der Ernährungstabellen werden hauptsächlich von einer US-Spitzenuniversität bereitgestellt. Mir war es wichtig, die Erkenntnisse der Wissenschaftler so aufzubereiten, dass sie leicht zu verstehen und vor allem im Alltag praktisch sind.

Ihr Buch erscheint mit 2 unterschiedlichen Namen – was hat es damit auf sich?

Es handelt sich um ein internationales Thema. In meinem Freundeskreis haben wir darum hin und her überlegt, was ein geeigneter Künstlername ist. Henry S. Grant kam dabei heraus. Weil jedoch deutschsprachige LeserInnen daraufhin stets bemühten Anfragen auf Englisch zu formulierten, entschieden wir uns für den deutschsprachigen Raum meinen Geburtsnamen zu verwenden.

Sind die Rezepte in den Büchern alle erprobt?

Ja.

Welche Tipps geben Sie Ihren Lesern für die Anwendung Ihrer „Navigatoren“?

Eine Intoleranz und ein Reizdarm begleiten Sie in der Regel auf lange Zeit. Darum empfehle ich eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Besonders das erste Kapitel, die grundlegenden Ernährungstipps in Kapitel 2.1 und dann die Anregungen ab Kapitel 2.3 sind wichtig. Wenn Sie nur an einer Intoleranz leiden, können Sie auch jeweils für drei Wochen erst die Standardportion testen und wenn das zur Besserung führt die Portionen für die nächstniedrigere Empfindlichkeitsstufe. Es macht auf jeden Fall Sinn, Ihre Empfindlichkeit festzustellen, weil Sie sich sonst wohlmöglich unnötig einschränken.

Das Thema Haushaltszucker/Saccharose ist im Bereich Kochen und Backen bei LI, FI und SI immer wieder ein umstrittenes Thema: Sie erwähnten, dass Haushaltszucker von Menschen mit Fruchtzuckerunverträglichkeit prinzipiell gut vertragen wird – spielt dabei die Menge eine Rolle? Wenn nicht, warum?

Die Menge spielt an sich keine Rolle, denn Sie vertragen Haushaltszucker bei FI, LI und SI. Allerdings ist es für alle Menschen ungesund viel Haushaltszucker zu essen.

Der Grund: Im sogenannten Glut 5 Transporter (stellen Sie es sich vor wie ein Fließband) wird Fructose sozusagen automatisch (siehe S. 24 im Buch) aufgenommen, wenn zu gleichen Teilen Glucose vorhanden ist. Das bedeutet: Beim Haushaltszucker, wird die Fructose direkt vom Körper aufgenommen (resorbiert) und wird sowohl bei FI als auch SI vertragen.

Was meinen Sie, welche Lebensmittel werden von Betroffenen (Sorbitintoleranz und Fruktoseintoleranz) am Öftesten (fälschlicherweise) vom Speiseplan gestrichen, obwohl diese prinzipiell gut vertragen werden?

Das kommt darauf an. Bei einer Fructoseintoleranz ist es mit meinem Fructosenavigator möglich Speisen so zu kombinieren, dass Sie die Fructose „entwaffnen“. Dabei essen Sie zeitgleich glucose- mit fructosehaltigen Lebensmitteln. Was das Thema Sorbit angeht ist es eher so, dass viele Menschen nicht wissen, welche Gemüsesorten Sorbit enthalten und darum weiter unter Beschwerden leiden.

Gibt es Ihrerseits weitere interessante Projekte, auf die sich die LI/FI/SI-Community freuen wird können?

Mit unseren Büchern ist das Kochen einfach – durch die Angaben der verträglichen Mengen in Küchenmaßen. Um der Community das Leben mit Ihrer Unverträglichkeit weiter zu erleichtern, arbeiten wir an einem speziellen Kochbuch, das 2016 erscheinen wird. Außerdem wird es einen Film mit einem Motivationspsychologen zum Thema Entspannung und Lebensqualität bei Unverträglichkeiten geben.

Haben Sie einen persönlichen Ratschlag, den Sie unseren mitohnekochen-Nutzern/von Intoleranzen betroffenen, mit auf den Weg geben möchten?

Mit dem Lebensqualität gewinnen ist es ein wenig, wie mit der roten Königin bei Alice im Wunderland. Um Ihren aktuellen Stand zu halten, müssen Sie schnell gehen und um ihn zu steigern, laufen. Das ist nicht immer einfach und doch wohnt diesem Wissen auch ein Geschenk inne: Sie haben es selbst in der Hand. Bleiben Sie also tapfer und tun Sie Ihr Bestes.

Mein Blog ist übrigens über https://laxiba.de/blog erreichbar.

Danke für das informative Gespräch!

 

Sie selbst, haben noch Fragen an Herrn Stratbücker, den Autor? Hier haben Sie die Möglichkeit dazu – Herr Stratbücker wird Ihre Fragen 1x wöchentlich persönlich beantworten:

 

[spider_facebook id=“1″]

Ihre individuelle Rezeptsuche:

Einloggen

Teilen Sie hier Ihre Rezepte mit anderen Usern!